Museum Kurhaus / Kleef

Ewald Mataré Verzameling


frank maibier
labile balancen 12.10.2019–02.08.2020

Die Arbeiten des in Chemnitz lebenden Künstlers Frank Maibier (*1959) werden sich in den beiden oberen Sälen des ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Bades entfalten und dort ein modulares Wechselspiel zwischen Ordnung und Zufall erzeugen. Über Wände und Decken, in verschiedenen Stapeln und Positionierungen, werden geometrische Grundformen ein dynamisches Eigenleben entwickeln und so auf die tendenziell unerschöpfliche Vielfalt von Gestaltungsvarianten verweisen. Im Verbund mit Wandtexten, weiteren Objekten sowie seriellen Papierarbeiten wird ein für Maibier typischer Gesamtklang entstehen, in dem sich die Wirkungen des Materials zu einer übergreifenden Suche nach einem Gleichgewicht aller Kräfte verbinden und verdichten. Im Zentrum seiner künstlerischen Recherchen steht dabei immer das Verhältnis vom Einzelnen zum Ganzen, das durchaus auch im Sinne von Individuum und Masse als politische Konnotation zu verstehen ist.

Der Künstler, der sich zu den Prägungen des Sächsischen Konstruktivismus bekennt und der sein Werk in Auseinandersetzung mit den grundlegenden Transformationsprozessen Ostdeutschlands nach dem Mauerfall entwickelt hat, zählt zu den wichtigsten Impulsgebern seiner Generation. Aufgewachsen im produktiven Umfeld der Künstlergruppe Clara Mosch und insbesondere beeinflusst vom offenen Geist seines Mentors Carlfriedrich Claus, hat Frank Maibier von Beginn an den experimentellen Gestus seiner Arbeiten betont und seinen Wirkungsradius immer auch zu gesellschaftlichen Handlungsräumen, etwa innerhalb des Chemnitzer Aktionsraums Weltecho, erweitert.

Während der Ausstellung wird ein informatives Werk-Buch erarbeitet, das sowohl die Arbeiten im Museum Kurhaus Kleve in ihrem räumlichen Zusammenhang dokumentiert als auch frühere Werke und deren Kontexte in Bezug auf die divergierenden Kunstverhältnisse in Ost und West vorstellt.

Den Film zur Ausstellung finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=RT-a8LgCak4

Maibier, Lichtstapel, 2017
Maibier, Modulchaos, 2018
Maibier, 64+1, ohne Jahr
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