Museum Kurhaus / Kleve

Ewald Mataré Sammlung


Marenne Welten
Expedition 06.08.2006–10.09.2006

Die niederländische Künstlerin Marenne Welten (lebt und arbeitet in Middelburg) hat in den letzten rund zehn Jahren eine sehr eigenständige Position figürlicher Malerei entwickelt. In ihren sensiblen Arbeiten fragt sie auf komplexe und sehr grundsätzliche Weise nach unserem Verständnis von Wirklichkeit und nach der Rolle, die Emotionen, Assoziationen und Erinnerungen bei ihrer Wahrnehmung spielen. Für das Museum Kurhaus Kleve hat sie in den letzten anderthalb Jahren eine neue Werkgruppe geschaffen, die jetzt unter dem Titel „Expedition“ vorgestellt wird. Es handelt sich dabei um die erste museale Einzelausstellung Marenne Weltens in einem deutschen Museum.

„Expedition“ fasst einen umfangreichen Korpus von Arbeiten in unterschiedlichen Techniken – Aquarell, Gouache, Collage und Ölgemälde – zusammen, in dem Welten sich mit der Architektur, der Geschichte, der Sammlung und den Ausstellungen des Museum Kurhaus Kleve auseinandersetzt. Einer Forschungsreisenden gleich erkundete sie diesen Ort, der sie sowohl aufgrund seiner Vergangenheit als Schauplatz einer Trink- und Badekur und seiner Einbettung in eine seit dem Barock stets weiter entwickelte Parkanlage als auch wegen der besonderen Qualität und Stimmung der von Walter Nikkels entworfenen Museumssäle faszinierte. Das Ergebnis ihrer Expeditionen sind Interieurs, Innenansichten der Schauräume, in denen Gesehenes und Imaginiertes, Gegenwart und Geschichte, Bewusstes und Unbewusstes, Außen und Innen ineinander übergehen. Weltens Bilder übersteigen und erweitern den Begriff des Interieurs, indem sie – im besten Wortsinn – viel-schichtige visuelle Erfahrungen bieten und unterschiedlichste Ebenen der Wahrnehmung und der Erkenntnis miteinander verweben. „Wenn man sich dessen bewusst wird, auf welche Weise ein Mensch sich einem Raum nähert und wie er ihn wahrnimmt, die vielen Schichten, die vor dem eigentlichen Bild liegen“, sagt Marenne Welten, „dann versteht man eigentlich nicht mehr, dass er überhaupt noch etwas ‚sieht’. Und es sind die Welten, die ineinander übergehen und dadurch beinahe kaum noch erkennbar sind, die ich habe sichtbar machen wollen.“

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Die Ausstellung wird gefördert durch

Mondriaan Stichting, Amsterdam
Fonds voor beeldende kunsten, vormgeving en bouwkunst, Amsterdam
Stichting Beeldende Kunst Middelburg
Centrum Beeldende Kunst, Middelburg
Maurits van Kattendijke Stichting, Amsterdam / Middelburg
Marenne Welten, Expedition, 2005
Marenne Welten im Museum Kurhaus Kleve
Marenne Welten, Ohne Titel, 2005
-> Diese Seite drucken