Museum Kurhaus / Kleve

Ewald Mataré Sammlung


Jan Andriesse 13.04.2003–06.07.2003

Als erstes deutsches Museum präsentiert das Museum Kurhaus Kleve eine Einzelausstellung von Jan Andriesse, der 1950 Jakarta geboren wurde und nach längeren Aufenthalten in Kanada und New York heute in Amsterdam lebt. Gezeigt werden 15 große Bilder der jüngeren Produktion; hinzu kommt eine Auswahl von rund 50 Zeichnungen. Eigens für die Säle des Museums realisierte der Künstler einen imposanten Regenbogen als Wandmalerei sowie sechs monumentale Gipsreliefs, die – als Gruppe gesehen – die Beziehung zwischen Kreis und Kurve thematisieren. Bei diesen Arbeiten handelt sich um monochrom weiße Flächen im Format von ca. 2 x 7 m, auf denen eine jeweils andere lineare Ritzung (etwa eine Parabel oder eine Ellipse) der immer gleichen Schwingung einer an zwei Punkten aufgehängten Kette antwortet.

Jan Andriesses Kunst wird bestimmt vom Ideal der Klarheit und Einfachheit. Seine Devise lautet: „Es ist wichtig, so wenig wie möglich so gut wie möglich zu tun.“ Die Malerei versteht er – ganz radikal und zugleich ganz pragmatisch – als „die einzige redliche Übung in Sinnlosigkeit“. Seine Bilder und Installationen mögen deshalb auf den ersten Blick hermetisch wirken; aber zumal die Zeichnungen – poetische Protokolle etwa des Spiels von Wasser und Licht – zeigen, dass Andriesse immer von der Auseinandersetzung mit der sichtbaren Welt ausgeht. Nicht selten lässt er sich (ähnlich den Künstler-Wissenschaftlern der Renaissance) auch von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und philosophischen Überlegungen anregen.

Jan Andriesse, The River below, Evening, 1995
Jan Andriesse, Mond, 1998
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