Die Malerin Gitta van Heumen-Lucas (*1936 Krefeld) beschäftigt sich in ihren abstrakten Kompositionen mit dem Verhältnis von Linie und Fläche. Mithilfe eines reduzierten Vokabulars der Primärfarben sowie den geometrischen Formen von Rechteck, Dreieck und Kreis balanciert sie die Mittel von Zeichnung und Malerei aus. Für das Verständnis ihrer Kunst sind zwei Einflussgrößen relevant: Piet Mondrian und John Cage. Dementsprechend können ihre Bilder als eine Form der musikalischen Notation verstanden werden, in der sich einzelne Komponenten von Bild zu Bild fortsetzen.
Ihre Werke sind nicht als Einzelbilder definiert, sondern als Serien angelegt, die Prozesse von Zeit und Bewegung umfassen. Im Gegensatz zu den beiden Vorreitern der Moderne und Postmoderne, Mondrian und Cage, arbeitet van Heumen-Lucas nicht mit reinen Farben, sondern „verdichtet“ oder verdunkelt ihre Palette, ebenso spielt der Zufall in ihren Kompositionen keine Rolle. Anstelle dessen arbeitet sie nach einem exakt ausgearbeiteten Plan, indem sich die Gegensätze von Helligkeit / Dunkelheit, Flächigkeit / Dreidimensionalität sowie Leerstelle / Setzung rhythmisch auflöst.
Die Arbeitsmethode von Gitta van Heumen-Lucas umfasst Schichtungen in der Ebene und im Raum, die eine austarierte Wechselwirkung ergeben. Ihre Bilder sind Objekte, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzen: einem malerischen Grund sowie der Vorder- und Rückseite des Trägerglases. Alle drei Ebenen reichen sowohl in den Raum des Betrachters als auch von ihm weg in die Tiefe, wodurch die Flächigkeit des Mediums um die räumliche Dimension angereichert wird.
Es findet eine Studioausstellung im zweiten Obergeschoss des Museum Kurhaus Kleve statt, die der seit Jahrzehnten in Kleve lebenden Künstlerin aus Anlass ihres 80. Geburtstags ausgerichtet wird. Sie präsentiert Werke und Werkgruppen aus dem letzten Jahrzehnt und gewährt einen erfrischend aktuellen Blick auf das Oeuvre einer Künstlerin, die ein in sich stimmiges und sich stetig weiter entwickelndes Werk geschaffen hat, das noch lange nicht abgeschlossen ist.
Die Eröffnung der Studioausstellung findet am Freitag, dem 4. November 2016, um 19.30 Uhr statt. Es gibt eine Edition mit Unikaten in einer Auflage von 5 x 5 Werken, die für je 400,- pro Exemplar im Buchladen Minerva des Museum Kurhaus Kleve erhältlich ist.
Ebenfalls im Buchladen Minerva erhältlich ist der im Wienand-Verlag erschienene Band „gitta van heumen-lucas: zeitzonen“, der 50 Jahre ihrer künstlerischen Arbeit würdigt und ihren Weg von den 1960er Jahren bis heute nachzeichnet.
Im Rahmen der Gesprächsreihe „Resonanzraum Kunst“ findet am Donnerstag, dem 19. Januar 2017, um 19.30 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin statt.
– 1936 in Krefeld geboren
– Kunststudium an der Werkkunstschule Krefeld bei Prof. Joseph Fassbender und Prof. Gerhard Kadow
– Gitta van Heumen-Lucas hatte Einzelausstellungen unter anderem im Kaiser-Wilhelm Museum in Krefeld, im Städtischen Museum Haus Koekkoek in Kleve, in der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck, im Kunsthaus Nürnberg, sowie im Westfälischen Landesmuseum in Münster
Stadt Kleve
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Volksbank Kleverland
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Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.
http://www.freunde-klever-museen.de/
Sparkasse Kleve – Premium-Partner des Museum Kurhaus Kleve
http://www.sparkasse-kleve.deThe
The Rilano Hotel Cleve City
http://www.rilano-hotel-kleve.deWDR
WDR 3 – Kulturpartner des Museum Kurhaus Kleve
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